Ausflug zur Vorbereitung auf die Firmung am 9. Juni 2024 in der St. Michael Gemeinde Tokyo
Die meisten von uns brachen 6:00 Uhr morgens zu Hause auf. Beginn war 8:00 Uhr am Fuße des Hausberges Tokio, dem Takao-san. Alles deutet darauf hin, dass diese Mission perfekt werden würde. Der Wetterbericht versprach 28 Grad Celcius und Sonne, unsere Gruppe bestand aus 4 jugendlichen Firmlingen, einem erwachsenen Firmling, zwei Eltern und unserem Pfarrer. Unsere Mission: ihn kennenlernen, ergründen und verstehen wer er ist der große Unbekannte, der Heilige Geist.
Unser Pfarrer Mirco wählte dazu einen äußerst beeindruckenden Ort, den Takao-san. Nicht nur ein Berg (allein schon ein sehr ereignisreicher Ort in der Bibel und bei Jesus), sondern ein heiliger Berg, ein Pilgerort. Und so befanden wir uns nicht nur auf einer Entdeckungstour, sondern gleichzeitig auf einer Pilgerwanderung.
Auf der ersten Etappe lehrte uns Pfarrer Mirco wer der Heilige Geist ist. Auf den weiteren Etappen sprachen wir darüber, wie unsere Verbindung zum Heiligen Geist von unserer Seite beginnt. Wir hatten das Privileg, von erfahrenen Gläubigen zu lernen. Der Aufstieg auf den Takao-san ist besät mit Bäumen, Holztafeln oder Figuren, die gefüllt sind mit Kamis. Im Shintoismus glauben die Menschen, dass die Geister der Toten, die sogenannten Kamis, an Orten, wie Bäumen oder Figuren Einzug nehmen. Sehr bedeutsamen Menschen sind sehr bedeutsame Orte vorbehalten, an denen wir nun vorbei liefen. Wir hatten die Gelegenheit zu beobachten, wie sich die Shintoisten vor diesen Orten verbeugten, stehen blieben und beteten. Wir konnten uns von ihnen abschauen mit welchem Respekt sie ihren Geistern entgegentreten. Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern drückt sich auch im Respekt aus. Wir begriffen, dass sich unsere Liebe zum Heiligen Geist im Respekt spüren lässt und wir nicht mehr auf die Schmetterlinge warten müssen.
Den Heiligen Geist zum Klingen innerhalb unserer Gruppe brachten wir mit dem Spiel „der Große Unbekannte“. Die Jugendlichen unter sich suchten nach Personen ihres alltäglichen Lebens, wie Schulleiter, Lehrer oder Mitschüler und die Erwachsenen nach Helmut Kohl oder Reinhold Messner. Ja, dieses Spiel stärkte die liebevolle Verbindung zwischen uns.
Auf halber Strecke passierten wir den Schrein des Takao-sans und wieder schulten wir unser respektvolles Verhalten mit einem kleinen Innehalten beim Betreten des Schreingeländes und einer Waschung von Händen und Mund. Nachdem der Schrein hinter uns lag, weihte uns Pfarrer Mirco ein über das was der Heilige Geist uns entgegen bringt, die 7 Gaben des Heiligen Geistes.
Die Freude am Ziel war groß und wir wurden mit einem klaren Blick auf den Fuji-san belohnt. Oben angekommen gönnten wir uns einen Moment des Innehaltens, Stärkens und beendeten dann unsere Reise mit einem Gebet von Augustinus.
Danke Mirco, dass du uns gezeigt hast, dass wir nicht vom Heiligen Geist gekapert und dann ferngesteuert werden, sondern dass wir eine Verbindung eingehen, bei der die beiden Verbindungspunkte (wir und der Heilige Geist) in Liebe aufeinander zugehen und jeder Punkt seinen Teil zur Aufrechterhaltung der Verbindung beiträgt. Danke, dass du einen perfekten Ausflug für uns geplant hast!
Lisa-Marie Hunstock (erwachsene Firmbewerberin)
Auf dem Foto zu sehen: Die Gruppe der Firmanden von St. Michael, Tokyo. Foto: privat