Dass ein Engel zu Maria kommt und sie grüßt, ist an sich schon etwas Geheimnisvolles. Dass Gott einen Plan hat und eine Frau einbeziehen will in diesen Plan; dass das freie Ja dieser Frau so wichtig ist; dass Gott den Menschen so ganz ernst nimmt, das ist erstaunlich. Dass nun aber im Schoß einer Jungfrau das Leben Jesu ohne einen menschlichen Vater beginnt, ist menschlich nicht vorstellbar. Selbst Maria fragt: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“
Dieses Geheimnis ist groß und fordert unseren Glauben heraus. Wer hier anfangen will, etwas zu erklären oder zu begründen, kommt nicht weit. Wir ahnen nur, dass der „Mächtige Großes getan hat“, wie Maria selbst ausdrückt. (vgl. Lk 1,49).
Wir sind eingeladen, dieses Geheimnis gläubig zu betrachten und zu bewundern. Was Gott an Maria getan hat, kommt einer neuen Schöpfung gleich. Der Geist Gottes macht einen völlig neuen Anfang. Das ewige Wort Gottes wird Fleisch. Der Himmel berührt die Erde.
Wir sind versucht, die Möglichkeiten Gottes zu reduzieren auf das, was wir begreifen und auch selber tun könnten. Der Blick auf Maria in der Stunde ihrer Berufung kann uns helfen, dass wir nicht zu klein von Gottes Größe denken.
Ihr und euer Mirco Quint.