„Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“ (Jesaja 11,1), so lesen und hören wir die uralten Texte am Beginn des Advents.
Vertraute, uralte Worte aus längst vergangenen Tagen! Mit diesem Satz beginnt eine biblische Prophezeiung. Sie gehört zum Advent wie die Lieder, die nur in diesen Tagen gesungen werden. Abgehauene Stämme und alte Wurzelstöcke werden noch einmal austreiben, die totgeglaubten Wurzeln sind noch aufrührerisch. Das Leben kommt wieder! Das erzählt der Prophet Jesaja: wie aus einem abgestorbenen Baumstumpf etwas Neues wächst.
Wenn wir begreifen wollen, wer Jesus ist, dann können wir auf die mächtigen Bilder dieser alten Verheißung des Jesaja blicken. Das Kind, das im Stall von Bethlehem geboren wird, ist nicht nur ein Kind, sondern in ihm kommt Gott selbst in unsere Welt. Jesus ist das neue Reis, das aus dem Baumstumpf des Isai wachsen soll. Er ist der, der da kommen soll.
Mitten in einer dunklen und kalten Welt wird ein Kind geboren, es ist der Keim einer großen Hoffnung. ER wurzelt. ER knospt auf. Mit seinem Leben und Leiden, mit seiner Verkündigung der Liebe Gottes will er sich als Baum des Lebens in unserem Herzen verwurzeln.
Ihr und euer Pfarrer Mirco Quint.