Geschenke
„Was soll ich nur schenken?“ – Diese Frage treibt viele in der Adventszeit umher und lässt neben der anderen Vorbereitung des Weihnachtsfestes (Essen, Getränke, Besuche) die Zeit des Advents oft zu einer Zeit des Stresses und der Hektik werden statt zu einer Zeit der Besinnung und des Innehaltens.
Dabei ist es nicht hilfreich, sondern verstärkt den Stress eher noch, wenn geliebte Menschen sagen: „Du brauchst mir nichts schenken, ich hab doch alles, was ich brauche.“
Was also tun?
Heute feiern wir das Fest des Heiligen Nikolaus, des Geschenkebringers par excellence. Seit Kindertagen kennen wir die Geschichten aus seinem Leben: Von dem Geld für die drei Töchter des armen Witwers, von der Errettung der Seeleute aus dem Sturm oder von der Erweckung der getöteten Studenten.
Ich denke, dass uns Nikolaus zeigt, worauf es bei Geschenken ankommt. Zunächst sieht er die konkrete Not, das konkrete Bedürfnis der Menschen, denen er begegnet. Und dann hilft er ihnen bzw. schenkt ihnen das, was sie in ihrer konkreten Situation gerade besonders brauchen.
So lädt auch uns der Heilige Nikolaus dazu ein, dass wir, gerade in diesen oft hektischen Tagen der Vorweihnachtszeit, sensibel werden für das, was unsere Mitmenschen bewegt, um dann kreativ zu werden, wie wir mit unseren Möglichkeiten, mit unseren Geschenken ihnen helfen können.
Und dann ist das passende Geschenk eben nicht irgendein teurer, aber letztlich liebloser Einkauf, sondern vielleicht ein Besuch oder Anruf zwischendurch, einfach so, oder die Hilfe und Unterstützung in einer schwierigen Situation oder eben ein Gegenstand, von dem man weiß, dass sich der Beschenkte darüber unsagbar freuen wird, weil man sensibel ist für dessen Wünsche, Bedürfnisse und Vorlieben.
In diesem Sinne, nicht nur den Kindern, einen frohen und gesegneten Nikolaustag!
P. Andreas OP, Thailand
andreas.bordowski@ewetel.net
gemeinde-bangkok.com
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