Gottes Heil ist uns näher als wir denken.
Es kommt zu uns unscheinbar, nähert sich uns auf leisen Sohlen mit seiner Botschaft, kommt sanft und geräuschlos zu uns, nicht lärmend und dröhnend.
Es tritt hinzu, mitten hinein in unsere Leben und Planen, oft überraschend und unverhofft.
Um Gottes Ankommen und Heil nicht zu übersehen, oder zu überhören, oder unsere Ideen zu „verplanen“, ist es gut, im Advent (und nicht nur), leise zu werden, aufmerksam, wachsam, sensibel, wartend, eben hoffnungsvoll auf das ‚mehr‘, den „surplus of meaning“ (Paul Ricœur).
Das Photo habe ich in Korea aufgenommen, eine Marienstatue im Garten der ältesten Kirche Seouls, im „Bergland“ von Korea, würde Lukas wohl formulieren.
Maria unterwegs zu Elisabeth ins Bergland Judea, hören wir im heutigen Evangelium. Maria ist aber auch unterwegs zu den Elisabeths und Familien unsere heutigen Zeit und Welt.
Das Heil ist uns näher als wir vermuten! Erst nachdem ich das Photo gemacht hatte, merkte ich den blauen (marianischen) Hintergrund, das moderne Gebäude der Großstadt, auf das das Jesukind weist. Maria eilt heute mitten hinein in unsere moderne Welt, sanft aber bestimmt, und bringt uns die heilende Botschaft.
Franz Gassner, Hong Kong/Macau