Wir können uns immer wieder fragen, was denn in unserem Leben wirklich zählt. Wenn wir uns auf die Geburt Jesu vorbereiten, können wir uns an Franz von Assisi erinnern, der im abgelegenen Ort Greccio die Intuition hatte, zwischen Krippe, Ochs und Esel auf den Grund von Weihnacht zu gehen und damit intensiver Jesus als dem Nackten, Ausgesetzten und Armen zu begegnen. Aus dieser Begegnung schöpfte Franz immer neu Inspiration, Grenzen zu überwinden und sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen. So bezieht sich Hebräerbrief 10,10: «Ich bin gekommen, Deinen Willen zu tun» auf Jesus Christus, der in die Welt kommt, um den Willen seines Vaters zu tun. So helfen uns die Weihnachtsbräuche, uns mit Franz von Assisi konkret auf die Geburt des armen Jesus einzustellen. Dabei können wir uns selber fragen, welcher Code bei unserer Geburt uns mitgegeben wurde: der Code, in der Gebrochenheit und in den Fragmenten unseres Lebens herauszuspüren, wie wir in unserem Alltag Gottes Willen tun können.
Stephan Rothlin SJ, Shanghai