Ich stand mit meinem Auto an einer Kreuzung bei mir um die Ecke. Ich wartete auf Grün und was sah ich? Eine kleine Krippe. Mitten im September. Das hätte ich nicht erwartet. Im September und mitten auf einer Verkehrsinsel, mitten in der Welt.
Und ich habe mich gefreut. Und unverhofftes Geschenk mitten im Alltag. ER kommt zur Welt, nicht wann und wo er reinpasst, nicht wo er erwartet wird. „Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen…“ Er wurde wenigstens erwartet. So meine Gedanken damals.
Heute ist Gaudete, „Freut euch!“ Freude, so ist mir (wieder) bewusst geworden kann man nicht kaufen, erwerben, erzwingen, Freude geschieht. Freude geschieht, wenn etwas oder jemand zu mir kommt. Einen Bekannten irgendwo auf der Welt auf einem Flughafen treffen – das kann Freude sein. Ein Besuch, der vorbeischaut – das kann Freude bereiten.
Freude hat mehr mit Begegnungen zu tun, mit Menschen, als mit Dingen. Und selbst Geschenke zu Weihnachten – mittlerweile ist die Freude über den Menschen, der mir ein Geschenk macht, größer als über das Geschenk selbst.
So lade ich Sie ein, einmal zurückzuschauen auf Menschen und Begegnungen und die Freude, die Sie spürten. Auszublicken, auf was und wen, auf welche Begegnung Sie sich freuen. Und nicht zuletzt auch auf die Begegnung mit Christus – vor allem am Weihnachtsfest, dem Fest der Begegnung Gottes mit uns Menschen.
Pfarrer Roland Maurer, Sydney