Beim Weihnachtsmarkt innerhalb der Deutschen Botschaft in Peking hat sich mir eine Begegnung tief eingeprägt, als ich beim Eingang einen blinden Jungen sah, der auf einem Keyboard unglaublich facettenreich Jazz gespielt hat. So ist Advent und Vorbereitung auf Weihnachten gedacht: wo immer wir in unserem Leben stehen; wie schwer unsere Begrenzungen uns belasten: überall können wir Formen finden, unserer Freude Ausdruck zu geben. Am überraschendsten ist es wohl, wenn wir weder aus noch ein finden und sich uns dann doch eine Tür öffnet. Vielleicht ist diese Freude besonders ansteckend, wenn es uns gelingt, wirklich mitfühlend zu sein mit Menschen, denen es nicht gut geht. Auf jeden Fall sind wir in der Mitte des Advents, mit dem «Gaudete Sonntag», dem «Sonntag der Freude» erinnert, dass wir uns einer unfassbaren Freude nähern. «Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit» (Philipper 4,4). Und wie könnte das nicht besser ausdrückt werden als in der Musik, im Gesang und beim Tanzen?
P. Prof. Dr. Stephan Rothlin SJ, Peking